Focusing

Über Focusing

Focusing wurde im Rahmen der Klientenzentrierten Psychotherapie, begründet von Carl Rogers, entwickelt. Für Rogers waren das wirkliche Zuhören-Können, das empathische Verstehen des Klienten und die persönliche Echtheit des Therapeuten die wesentlichen Voraussetzungen für eine wirksame Therapie.

Auch für Dr. Gene Gendlin, einen Schüler Carl Rogers, bildet die therapeutische Beziehung, Wärme und Akzeptanz die unbedingte Basis für einen therapeutischen Prozess. Er entwickelte die Methode weiter, indem er das achtsame Hineinspüren in den Körper dazu nahm – davon ausgehend, dass der Körper viel mehr weiß und speichert, als dem Bewusstsein normalerweise zugänglich ist.

Um Focusing kurz zu erklären, könnte man sagen: Es ist ein Prozess, in dem man – während man sich mit einem Thema, einem Problem oder einer Person beschäftigt – entspannt in sich hineinspürt und mit diesem zunächst diffusen Körpergefühl bleibt, das sich einstellt. Vielleicht nimmt man anfangs z.B. nur etwas Schweres oder Kribbeliges im Bauch- oder Brustraum wahr. Von diesem sog. „Felt sense“ bewegt man sich, unterstützt durch eine achtsame Begleitung und einen geschützten Raum, immer weiter, und langsam öffnet sich in Worten, Bildern, Bewegungen oder Gefühlen, was das Innere alles dazu gespeichert hat – viel mehr, als der Kopf allein vorher wusste!

Aus diesem Prozess heraus ergeben sich lösungsorientierte Schritte – Erkenntnisse und Heilungsschritte zugleich. Der Klient/die Klientin ist dabei in einem entspannten Zustand im Sitzen oder Liegen, aber nicht in Trance, es ist ein Hin-und Herpendeln zwischen nach innen gerichteter Achtsamkeit und dem Ausdrücken des Gespürten. Als Begleiterin bin ich mit meiner vollen Aufmerksamkeit dabei, indem ich das Gehörte und Wahrgenommene spiegle, bei Stockungen kleine Impulse gebe, mich aber ansonsten völlig zurücknehme mit Ratschlägen, Meinungen usw. Es gibt nichts Bestimmtes, das passieren muss, aber es gibt genügend Raum und Zeit, damit sich etwas entfalten und zeigen kann – von daher gibt es nichts „zu können“ seitens des Klienten, nur die Bereitschaft, sich auf diese kleinen, erst unklaren Stimmungen des Inneren einzulassen. Fast immer kommt es im Laufe einer Focusing-Sitzung zu einer gespürten Erleichterung, zu neuen, gespürten Einsichten, einem anderen Blickwinkel oder einfach einem tieferen Verstehen der Situation.

Focusing - Haltung

Focusing kann angewendet werden

  • bei Problemen, die akut oder auch länger bestehen
  • bei körperlichen Beschwerden oder psychosomatischen Störungen
  • bei Konflikten oder Entscheidungsschwierigkeiten
  • um zu sich selbst eine heilsamere Beziehung zu ermöglichen
  • um zwischenmenschliche Beziehungen zu klären und zu verbessern
  • um mit Stress besser umgehen zu können
  • und um persönliches Wachstum und Entwicklung zu unterstützen

Der Ablauf einer Sitzung

Eine Focusing-Sitzung dauert in etwa 1 Stunde. Dazu gehört auch die Zeit des Ankommens im Thema, das Hineinfinden in die entspannte Haltung, der eigentliche Focusing-Prozess, das Reden und Verankern des Erlebten. Sie als Klient/in entscheiden dabei stets, wohin es geht und wie lange und wie tief Sie in diesem inneren Erleben verweilen. Es gibt auch keine Regel, wie oft die Sitzungen stattfinden sollen. Manchmal reicht eine einzige Sitzung, um „einen Knoten zu lösen“, manchmal ist es gut, an einem Thema dranzubleiben.

Für eine Focusing-Sitzung berechne ich 90.-€.

Meine Ausbildung in Focusing absolvierte ich am DAF (Deutsches Ausbildungsinstitut für Focusing), von 2010 – 2014. Wenn Sie mehr über Focusing lesen wollen, empfehle ich Ihnen die Webseite des DAF (www.daf-focusing.de) – oder Sie rufen mich bei weiteren Fragen einfach an!